Pfarrer Mag. Ronald Stefani
1978 |
in Bregenz geboren, aufgewachsen in Kennelbach |
07.01.1979
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Taufe in der Pfarrkirche Kennelbach |
1985-1989
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Volksschule Kennelbach |
1989-1993
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Hauptschule Wolfurt |
02.05.1993
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Firmung in der Pfarrkirche Kennelbach |
1993-1997
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BORG-Lauterach |
1997-2004
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Studium der Theologie und Religionspädagogik |
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in Innsbruck |
2004-2005
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Pastoraljahr in der Pfarre Nenzing |
2005-2006
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Diakonatsjahr in der Pfarre Nenzing |
07.01.2006
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Diakonatsweihe in der Pfarrkirche Nenzing |
16.06.2006
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Priesterweihe im Dom in Feldkirch |
18.06.2006
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Primiz in der Pfarrkirche Kennelbach |
2006-2010
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Kaplan in Bregenz St. Kolumban und Buch |
seit Sept. 2010
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Pfarrer in Feldkirch Altenstadt |
2014 bis 2020
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Dekan des Dekanates Feldkirch |
seit Sept. 2015
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Pfarrer in Feldkirch Levis |
Aus der "Altastädter Apostelgschichte"
Wie es dazu kam, dass ich Priester wurde, diese Frage stellen mir viele Menschen, vor allem auch junge. Ja, ich selber stelle sie mir auch ab und zu!
Nun, eigentlich ist es völlig unspektakulär: Volksschule in meiner Heimatgemeinde Kennelbach, dann Hauptschule in Wolfurt. Wie viele andere habe ich meine Ministrantenkarriere gemacht. Durch das Zutrauen meines Heimatpfarrers wurde ich Mesner. Ich vergesse den Tag nicht, als er kam, mir die Kirchenschlüssel in die Hand drückte und sagte: „Jetzt bisch üsr Mesner.“
Dass mich der Dienst am Altar, überhaupt die Liturgie, dann auch die Bibel und das Gebet so in den Bann ziehen, dass meine Verbundenheit zur Kirche so tief wird, hätte ich anfangs nicht gedacht. Ich spürte mehr und mehr, dass ich dort zuhause bin und geborgen.
Mein Kindheitstraum, einmal Koch zu werden, rückte immer mehr in den Hintergrund. Bei einem Gespräch mit meinem Heimatpfarrer fragte ich nach den Voraussetzungen, um Priester zu werden. Die Matura und das Studium waren damals für mich das größte Problem. Das konnte ich mir nicht vorstellen. Dennoch ließ mich die Sache nicht los und ich wechselte nach der Hauptschule ins BORG. Dann hatte ich die Matura doch wirklich geschafft (was mir alles „zu-gefallen“ ist! Und an dieser Stelle danke an Mama und Papa, die viele Nachhilfestunden in Mathe und Latein finanziert haben!). Nach der Matura ging es 1997 ab nach Innsbruck: Anmeldung im Priesterseminar und Studium an der Theologischen Fakultät.
Das Studium forderte mich anfangs sehr, faszinierte mich aber auch immer mehr. Es war auch die Zeit, als die anderen Fragen kamen: nach der zölibatären Lebensweise, den Anforderungen an das Priester- und Pfarrersein, das ja weit mehr ist, als schöne Gottesdienste zu feiern und vieles mehr... Ist das wirklich mein Weg? Schaffe ich das alles? – Es war eine lange Zeit des Ringens und Suchens, aber auch des Reifens und Wachsens. Nicht zuletzt durch gute Freunde und Freundinnen – darunter auch drei Priester – die mich auf meinem Weg begleiteten, konnte eine Entscheidung heranwachsen. Mit Gott muss man einfach auch Geduld haben...
Zuletzt war es meine erste Israelreise, wo ich auf dem Berg Tabor im Gebet die Erfahrung machen durfte, dass alles stimmig ist. Es war keine Erscheinung und es hat mich kein Blitz getroffen – es war einfach nur dieses „Ja, das passt. Da brauch ich dich, Ronald. Du kannst dich auf mich verlassen!“ Natürlich ging es auch danach wieder „hinunter ins Tal“... Aber es war etwas da, das mir trotz allem Mut gemacht hat. Solche Erfahrungen hinterlassen ihre Spuren. Vielleicht haben ja die Jünger selbst so etwas erfahren, als sie mit Jesus auf dem Tabor waren...
So wurde ich am 7. Jänner 2006 (am 7. Jänner 1979 wurde ich getauft) in meiner Praktikumspfarre Nenzing zum Diakon und am 16. Juni 2006 im Dom in Feldkirch zum Priester geweiht. Am 18. Juni 2006 konnte ich in meiner Heimatpfarre Kennelbach die Primiz feiern. Nach vier Kaplansjahren in den Pfarren Bregenz-St. Kolumban und Buch bin ich nun Pfarrer in Feldkirch-Altenstadt. Und das gerne!
Erst im Nachhinein kann ich dankbar erkennen, dass sich diese Berufung wie ein roter Faden durch mein bisheriges Leben gezogen hat; dass dieser Gott ist; dass er da war und da ist; dass er mitgeht durch alle Höhen und Tiefen, bei allen Umwegen, in allem was mir begegnet und passiert.
Ich bin sehr dankbar dafür. Dankbar auch für alle Menschen, die mich auf meinem Weg bisher begleitet haben und es auch heute tun. Sie haben mich durch ihre Verbundenheit und Freundschaft, durch ihre Unterstützung und ihr Zeugnis darin bestärkt, Gott zu vertrauen. Das habe ich bisher nie bereut.
Ein schönes Bild dafür, was der Glaube an Gott für mich bedeutet, finde ich im Johannesevangelium, wo Jesus sagt: „Vielmehr habe ich euch Freunde genannt.“ (Joh 15,15)
Glauben an Gott bedeutet für mich, das Angebot seiner Freundschaft annehmen und daraus leben.
Diese „Freundschaft“ ist mir so wichtig geworden, dass ich sie in meinem Dienst als Priester anderen weiterschenken möchte. Vor allem junge Menschen kann ich nur ermutigen, diese „Freundschaft“ einzugehen!
Ronald Stefani, Pfarrer